Der Krieg in der Ukraine aus feministischer Perspektive

Triggerwarnung: sexualisierte Gewalt

Hinaus zum 8. März - und zwar am 12. 3., 14.00h, Plärrer Ecke Gostenhofer Hauptstraße.

Hinaus gegen den Krieg in Berlin, Hamburg, Leipzig, Frankfurt am Main und Stuttgart am 13.3.

Der seit 2014 bestehende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der bis dato in unterschiedlichen Intensitäten auf unterschiedlichen Ebenen ausgetragen wurde, erreichte am 24.02.22 eine neue Stufe der Eskalation ,als Russland in einem Angriffskrieg die Ukraine überfallen hat. Dort tobt nun ein erbitterter Krieg im gesamten Staatsgebiet. Dieses mal nicht weit entfernt auf einem anderen Kontinent, sondern im Osten Europas.
Es gibt keinen Weg vorbei an der schmerzlichen Realität. Am heutigen Tag müssen wir auch darüber sprechen, was der Krieg in Europa für uns als Feminist*innen bedeutet.

Ohne Zweifel: Die Auswirkungen auf die betroffenen Menschen vor Ort sind immens, physisch und psychisch. Alle Menschen sind unabhängig ihres Geschlechts von den Schrecken des Krieges betroffen. Jedoch auf unterschiedliche Art und Weise.

Zunächst erscheint eine Mobilmachung mitten in Europa im Jahre 2022 wie aus der Zeit gefallen, während wir uns gleichzeitig in den letzten Jahren mit Kriegszuständen in Syrien, Irak und Afghanistan abfinden mussten.

Plötzlich sind wir viel greifbarer mit Krieg konfrontiert. Wir müssen uns fragen, woher das kommt. Aber auch, was es bedeutet.

Die wenigsten von uns können sich vorstellen, wie es ist, einen Einberufungsbescheid zu bekommen und in einem Krieg kämpfen zu müssen. Zudem erscheint eine geschlechtsspezifische Mobilisierung überholt.

Ist Gewalt nur mit Gewalt zu begegnen? Krieg ist patriarchale Gewalt in seiner schlimmsten Konzentration. Auch wir Feminist*innen hier stehen in dem schrecklichen Widerspruch, dieses gewalttätige System abzulehnen und ihm gleichzeitig nicht zu entkommen. Was würden wir tun? Was können wir tun? Was müssen wir tun?

Ein alter weißer Mann hat beschlossen, tausende von Soldat*innen - darunter auf beiden Seiten auch Frauen/FLINTA* - in einen Krieg zu schicken. Damit bringt er ultramaskuline Idealvorstellungen und die heteronormative, männliche DNA von Krieg zu einem weiteren perfiden, widerlichen Höhepunkt in der Geschichte. Und viele funktionieren nach dieser Logik, indem sie mit einer beispiellosen Aufrüstungspolitik reagieren, die keine Hilfe für die Betroffenen darstellt. Sondern lediglich die eigene Stellung im internationalen Machtgefüge stärkt.

Unsere Solidarität gilt den FLINTA* vor Ort, die vom Krieg bedroht sind. Die von sexualisierter Gewalt als Kriegsmittel bedroht sind. Den LGBTIQA*-Personen, deren Situation sich maßgeblich verschlimmert, wenn etwa Trans-Personen an der Flucht gehindert werden, weil sie ein anderes Geschlecht haben als im Pass eingetragen. All jenen von ihnen, die sich zwischen Widerstand und dem Schutz ihrer selbst und ihrer Familien entscheiden müssen.
Berichte über Menschenhändler, die an den Grenzen und Ankunftsorten, wie dem Berliner Hauptbahnhof skrupellos ihrem "Geschäft" nachgehen wollen, erfüllen uns mit Entsetzen und Wut.

Doch einmal mehr müssen wir uns gestern wie heute und morgen fragen: Was bedeutet Solidarität für uns? Welche Taten folgen unseren Worten? Das Patriarchat muss abgeschafft werden! Wir müssen uns verbünden, füreinander da sein, uns ehrlich begegnen und starke Banden aufbauen. Unsere Stärke gegen ihre Gewalt! Lasst uns miteinander sprechen und festlegen, was dies bedeutet. Lasst uns diese Worte gemeinsam zum Leben erwecken!
       


        * Stoppt den Krieg!
        * Solidarität mit allen Betroffenen des Krieges!
        * Sichere Fluchtkorridore für alle - #leavenoonebehind!
        * Geschlechtsspezifische Fluchtursachen müssen berücksichtigt werden!
        * Unterstützung für LGTBIQ Geflüchtete!
        * Lasst uns das Patriarchat zerstören!
        Für einen antimilitaristischen, revolutionären 8. März!

 

Hinaus zum 8. März - und zwar am 12. 3., 14.00h, Plärrer Ecke Gostenhofer Hauptstraße.