Frauen- und Queers- Streik

Gegen Sexismus und Rechtsruck! Für Gleichstellung und Selbstbestimmung! Für einen Frauen*streik in Nürnberg!

Infoveranstaltung:
31. Januar, 19 Uhr

Ortänderung: Künstlerhaus im KunstKulturQuartier, Königstraße 93, 90420
Glasbau vom K4 (Künstlerhaus), 2. OG
 


Im letzten Jahr sind Frauen* überall auf der Welt auf die Straße gegangen: In Spanien verließen am 8. März Millionen von Frauen* ihre Arbeitsplätze, sie störten den Verkehr und verweigerten die Hausarbeit. Das Land war in großen Teilen lahmgelegt und der Streik bekam extrem große Aufmerksamkeit und Zustimmung. In Chile kämpften Frauen* gegen Sexismus, indem sie Universitäten besetzten. In Argentinien und Polen demonstrierten unzählige Frauen* für ihr Recht auf Selbstbestimmung.


Auch in Deutschland gab es schon mal einen Frauen*streik. 1994 haben eine Million Frauen* gegen schlechte Arbeitsbedingungen, den Abbau von Sozialleistungen und für ein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung gestreikt.


Wir denken, dass derzeit in Deutschland wieder die Notwendigkeit und die Möglichkeit besteht, einen bundesweiten Frauen*streik durchzuführen. Wir wollen eine breite Öffentlichkeit für feministische Themen schaffen und möglichst viele Men- schen bewegen, gegen Sexismus aktiv zu werden. Wir wollen dem aktuellen Rechtsruck und rechten Frauen*bildern die Forderung nach Gleichstellung und Selbstbestimmung entgegensetzen.


Es gibt viele Gründe für einen Frauen*streik. Die Forderungsliste beginnt bei ungleichen Löhnen, hört da aber noch lange nicht auf. Denn wir finden, dass sich ein Frauen*streik nicht nur auf Lohnarbeit beschränken, sondern auch Bereiche einbeziehen sollte, in denen Frauen* unbezahlt arbeiten: in der Familie, in der Beziehung, im Alltag, in der Politik und so weiter.


Wir wollen uns nicht mehr zwischen Beruf und Privatleben zerreißen müssen und weniger Geld für die gleiche Arbeit erhalten. Wir haben genug davon, dass ein Großteil unserer Arbeit nicht mal als solche anerkannt wird. Wir haben genug davon, dass Armut auch in Deutschland vor allem Frauen* betrifft. Wir haben genug davon, dass wir im Alter schlechtere Renten bekommen. Wir haben genug davon, dass an unseren Arbeitsplätzen, in der Klinik, in den Altenpflegeeinrichtungen, in den KiTas, an der Kasse, schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Wir haben genug davon, dass Frauen*projekte wie zum Beispiel Frauen*häuser  und Frauenberatungsstellen nicht genug Geld bekommen. Und wir haben genug davon, dass manche von uns jeden Tag Rassismus erfahren.

Wir werden die festgefahrenen und diskriminierenden Strukturen nicht weiter hinnehmen und wollen gemeinsam für unsere Rechte kämpfen. Wie kann das aussehen? Das wollen wir mit euch diskutieren und auf den Weg bringen.


Darum kommt zu unserer Infoveranstaltung zum Thema Frauen*streik am 31. Januar und bringt eure Freund_innen und Bekann- ten mit. Es wird kurze Inputs geben zur Geschichte des Frauen*streiks, zur Notwendigkeit politischer Streiks und zum Stand der aktuellen Streikbewegung in der BRD. Anschließend soll über einen Frauen*streik in Nürnberg diskutiert werden.


In über zwanzig Sädten, darunter auch Augsburg und Bamberg, haben sich bereits Komitees gegründet, die auf einen bundesweiten Frauenstreik* für 2019 und/oder 2020 hinarbeiten. Wir wollen nun auch in Nürnberg mit euch zusammen ein solches Komitee gründen. Wenn ihr Lust habt, mitzuarbeiten, dann kommt zur Infoveranstaltung am 31. Januar oder schreibt uns. Im Februar soll es ein weiteres Planungs- und Vernetzungstreffen geben.
Initiative Frauen- und Queers-Streik Nürnberg
fq-streik-nbg@riseup.net


Für uns bezieht ein Frauen*streik alle Menschen ein, die von struktureller geschlechtsspezifischer Diskriminierung betroffen sind, also Frauen, Queers und andere Personen. Im Text wollen wir das durch ein Sternchen hinter dem Begriff „Frauen“ zum Ausdruck bringen. Queers sind zum Beispiel Personen, die sich nicht oder nicht nur einer der Geschlechterkategorien „Mann“ oder „Frau“ zuordnen. Queers können aber auch Personen sein, die einem anderen Geschlecht angehören, als es ihnen von der Gesellschaft zugeordnet wurde oder wird (sog. Transpersonen).