Am 2. März beginnt um 14h am Nelson-Mandela-Platz eine Deomstration gegen Rechtsruck, Ausbeutung und Vereinzelung durch die Südstadt. Wir sind auch am Start und halten die folgende Rede:
Wir stehen heute hier auf dieser Demo, nach nun zwei Monaten, die von Massenprotesten gegen die AfD geprägt waren. Ein Jahresbeginn, mit dem wahrscheinlich niemand von uns hier gerechnet hätte.
Ausgelöst wurden diese Proteste durch die Correctiv-Recherche. Doch bereits in den letzten Jahre war ein starker Aufstieg der Rechten in ganz Europa zu erkennen.
Und nicht nur der macht große Sorgen. Der steigende Rechtsdruck reiht sich ein in eine Zeit, die immer mehr geprägt ist von Krisen und immer mehr Kriegen, die beide eine immer größere Rolle im politischen Diskurs spielen.
Wir sehen uns einer Situation gegenüberstehen, die wenig hoffnungsvoll scheint:
Die Rechten sind am Vormarsch, es ist damit zu rechnen, dass wir spätestens im Herbst eine Regierungsbeteilung der AfD in den Ostbundesländern haben werden.
Es wird jetzt schon sowohl in Deutschland als auch in der EU das Asylrecht massiv verschärft, ein rassistischer Diskurs befeuert, Abschiebungen vereinfacht, die Rettung von Gelüchteten in Seenot noch weiter erschwert und Repressionen gegen antifaschistische Aktivist*innen verschärft.
Um die schon beschlossene und noch weiter geplante Aufrüstung zu finanzieren, wird der Sozialstaat weiter abgebaut. Zu allem Übel, schwebt über all dem die immer konkreter werdende Gefahr der Klimakrise, die unter Anleitung der Grünen fleißig befeuert wird mit immer mehr fossilen Rohstoffen wie Gas oder noch mehr Kohle.
Wir wissen es bereits jetzt: Autoritäre und rechte Politik hilft nicht gegen autoritäre und rechte Ideologie, sondern befördert diese nur noch weiter.
Wir glauben, dass es grundlegende Veränderungen braucht, um sowohl Antworten auf all die Krisen zu finden, aber auch, um damit den Rechten den Boden unter den Füßen zu entziehen.
Wir sind überzeugt, dass die Antworten in einem anderen Wirtschaftssystem, liegen. Einem System, in dem die Produktion nach Bedarf und nicht nach Profiten organisiert ist. In dem wir gemeinsam entscheiden, was wir tatsächlich brauchen und was nicht. Einem System, in dem ein gutes Leben für alle möglich ist.
Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Vergesellschaftung. Denn sie entreißt Wohnungen und Stromversorgung dem kapitalistischen Markt und sorgt dafür, dass die Versorgung in unserer Hand liegt und nicht in der von Konzernen wie Nestlé oder Aldi Nord.
Doch bis dahin ist es wahrscheinlich noch ein weiter Weg und wir wissen, wir können uns nur auf uns selbst verlassen.
Deshalb organisieren wir am nächsten Dienstag um 19h im K4 eine Veranstaltung mit Soulevement de la Terre aus Frankreich, mit denen wir darüber in Austausch gehen wollen, wie man sich organisieren kann und erfolgreich militanten Protest mit gesellschaftlichem Rückhalt organisiert. Außerdem sind wir an der Planung einer Vergesellschaftungs-Konferenz mit dem Titel: "Vergesellschaftet.Bayern - Wege in eine solidarische Gesellschaft" beteiligt, die Ende November, vom 29.11-1.12. hier in Nürnberg stattfinden wird.
Wir wollen eine radikale Linke sein, die im Alltag präsent ist und entschlossen eingreift. Die kleine Brüche in der Gesellschaft zu großen Veränderungen ausweitet und die Wette auf eine Revolution eingeht.
Für dieses Ziel organisieren wir uns. Organisierung überwindet individuelle Ohnmacht und schafft Selbstermächtigung. Organisierung ermöglicht neue, kollektive Beziehungsweisen, die wir für eine Gesellschaft jenseits der kapitaliistischen Konkurrenz brauchen. Organisiert lassen wir das Chaos der Gegenwart hinter uns und erkämpfen eine bessere Zukunft.
Schließt euch an!