Faschistische Parteien wie die AfD fahren bei den Wahlen Rekordergebnisse ein. Das spüren besonders Migrant*innen und Geflüchtete, Queers und anders denkende Menschen. Die menschenverachtenden Fantasien von AfD und Co. stellen eine Gefahr für unsere gesellschaftliche Entwicklung dar.
Eine der vielen Folgen zeigt sich in einem gesellschaftlichen Rückschritt bei den Geschlechterverhältnissen. Heteronormative Rollenbilder werden zementiert und die Sorgearbeit weiterhin in das Private verlagert.
Sei es die Pflege von Angehörigen, die Organisation der Kindererziehung, das Kümmern um Freund*innen in schwierigen Lebensphasen und vieles mehr. Diese Care-Arbeit sollen nach konservativen Rollenbildern primär Frauen/FLINTA* ausführen. Cis-Männern teilt die gesellschaftliche Erwartung eher selten Pflege-, Betreuung- oder Reinigungsaufgaben zu.Institutionelle Sorgearbeit findet innerhalb einer vom Kapitalismus zugrunde gerichteten sozialen Infrastruktur statt. Bezahlte Sorgearbeit in Krankenhäusern, Kitas, Pflegeeinrichtungen oder auch Reinigungsunternehmen gilt nach wie vor als klassische 'Frauen'-Arbeit, ist traditionell schlecht bezahlt und wenig gesellschaftlich anerkannt. In diesem kapitalistischen Ausbeutungssystem herrschen prekäre Arbeitsbedingungen, die häufig von Migrant*innen ausgeführt werden (müssen).
Kapitalistische Verhältnisse stürzen - Geschlechterverhältnisse aufheben - geschlechtergerechte Vergesellschaftung durchsetzen!Eine Lösung dieser Probleme könnte das feministische Konzept der „Sorgenden Städte“ sein. Dabei entstehen kollektive und lokale Sorge-Strukturen, um Care-Arbeit aus der Sphäre des Privaten zu holen und zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu machen. Diese Sorgestrukturen sind nicht wie in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen auf Profit ausgerichtet, sondern orientieren sich am gesellschaftlichen Bedarf.
Erste Schritte hin zu einer geschlechtergerechten Sorgeökonomie erfolgten bereits in Madrid, Barcelona oder Chile, durch z.B. den Aufbau einer neuen öffentlichen Infrastruktur wie Familienzentren oder die finanzielle Unterstützung von selbstorganisierten Initiativen durch die Kommunen.Für einen klassengerechten Feminismus!
Eine vom Kapitalismus befreite Gesellschaft bedeutet auch eine vom Patriarchat und heteronormativen Geschlechterverhältnissen befreite Gesellschaft. Dafür wollen wir gemeinsam kämpfen und unsere solidarischen Prinzipien konkret umsetzen. Tragen wir unsere Wut, aber auch unsere Utopien am feministischen Kampftag auf die Straße!Lasst uns die traditionellen Bilder von Geschlecht aufbrechen und solidarisch sowie kollektiv füreinander sorgen. Unsere feministische Solidarität als Antwort auf die Faschisierung der Gesellschaft!
Kommt mit uns auf die Vorabend-Demo des Revolutionär-Feministischen Kollektivs Nürnberg am 07.03.24. um 20:00 Uhr an der Lorenzkirche (FLINTA*-Only) und am 08.03.24 um 17:00 am Plärrer (All Gender) auf die Straße!
Ihr wollt mehr zum Thema Vergesellschaftung erfahren? Dann kommt vom 29.11.-02.12.24 zur Konferenz "Vergesellschaftet Bayern! Wege in eine solidarische Gesellschaft" im Nachbarschaftshaus Gostenhof.
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*FLINTA= Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nicht-Binäre, Trans- und Agender-Personen