Heute wurde die M*gasse¹ in der Nürnberger Altstadt in May-Ayim-Straße umbenannt. Die Interventionistische Linke Nürnberg begrüßt diese längst überfällige Initiative der Stadt Nürnberg.
Dass die M*gasse, eine Straße deren Name aufgrund ihrer kolonialen und rassistischen Konnotationen umstritten war, anlässlich des heutigen Geburtstags der bekannten afrodeutschen Dichterin, Pädagogin und Aktivistin May Ayim umbenannt wurde, stellt ein historischen Schritt der Dekolonialisierung in Nürnberg dar.
May Ayim war ihr Leben lang in Deutschland mit Diskriminierung und Rassismus konfrontiert. Die Werke der Poetin, Aktivistin, Wissenschaftlerin und Autorin trugen maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die Diskriminierungserfahrungen Schwarzer Menschen in Deutschland zu sensibilisieren, rassistische Stereotype in der Gesellschaft aufzudecken und die vorherrschenden Vorstellungen von deutscher Identität zu hinterfragen.
Deshalb ist die Umbenennung der Straße eine eindrucksvolle Hommage an May Ayims Beitrag zur deutschen Literatur und dem Kampf gegen anti-schwarzen Rassismus.
Durch diesen bedeutenden Schritt zeigt die Stadt Nürnberg, dass sie den Schmerz und die Erniedrigung, die der Name "M*" bei vielen Menschen auslöst, endlich anerkennt und nun proaktiv gegen strukturellen Rassismus vorgeht.
Mit der Umbenennung sendet die Stadt der Menschenrechte eine klare Botschaft, dass sie Vielfalt, Inklusion und soziale Gerechtigkeit schätzt und bereit ist, sich mit den unbequemen Aspekten ihrer kolonialen Vergangenheit kritisch auseinanderzusetzen.
Die Interventionistische Linke Nürnberg freut sich über diesen wichtigen Meilenstein der Dekolonialisierung in Nürnberg und hofft, dass dem noch viele weitere folgen werden. Ideen gibt es zuhauf.
¹M*gasse steht für "Mohrengasse". Der Begriff "Mohr" ist eine abwertende Bezeichnung für Menschen afrikanischer Abstammung. Dessen Verwendung hält rassistische Stereotypen aufrecht und retraumatisiert betroffene Menschen, weshalb wir diesen nicht verwenden.