In diesem Herbst gibt es zwei Jahrestage, die für die kurdische Freiheitsbewegung gleichermaßen wichtig sind.
Das Nürnberger Bündnis für Frieden in Kurdistan widmet diesen Jahrestagen zwei Veranstaltungen:
1978-2018: 40 Jahre kurdische Freiheitsbewegung am 26.10.2018
1993-2018: 25 Jahre Betätigungsverbot der PKK in Deutschland am 2.11.2018
Die kurdische Freiheitsbewegung begann in einem kleinen Dorf in Nordkurdistan. Zwei Handvoll Männer und Frauen der ‚Kurdistan-Revolutionäre‘ gründeten die Arbeiterpartei Kurdistans. Ihr Widerstand richtete sich sowohl gegen die kemalistische Staatsdoktrin mit der Verleugnung aller, die sich nicht zum ‚Türkentum‘ bekennen, als auch gegen feudalistische Clanstrukturen. Das Bewusstsein um die gemeinsame kurdische Identität erwachte in den Dörfern und Städten, die Bewegung wuchs und organisierte sich und avancierte schnell zum „Staatsfeind Nr. 1“ in der Türkei.
Heute, 40 Jahre später, ist die kurdische Freiheitsbewegung mit der PKK und ihrem Vorsitzenden Abdullah Öcalan längst wichtiger Faktor auf internationalem Parkett. Die Siege über den sog. Islamischen Staat, die Rettung der EzidInnen in Shengal, der Aufbau basisdemokratischer Gesellschaften in den kurdischen Gebieten werden weltweit beachtet und respektiert. Dennoch gilt die PKK in der EU und den USA als ‚Terrororganisation‘. Vor 25 Jahren hat Deutschland ein ‚Betätigungsverbot‘ ausgesprochen.
Die Freiheitsbewegung mit ihrem Konzept des demokratischen Konföderalismus und den Pfeilern ‚radikale Demokratie, Gleichberechtigung, Ökologie‘ steht für das Gegenteil der kapitalistischen Moderne. Selbstermächtigung bei der Kollektivierung der Gesellschaft jenseits von Staatlichkeit ist ebenso Programm wie der militärische Schutz der eigenen Strukturen. Hier liegen die Ursachen sowohl für den Erfolg und wie auch für die gnadenlose Verfolgung der PKK.
Unser Referent am 26.10. wird auf die Geschichte der Arbeiterpartei Kurdistans eingehen und den „Spirit der Bewegung“ erläutern.