Auch im Nahen Osten hat sich der SARS-CoV-2-Virus rasant ausgebreitet. Der Iran kämpft mit einem der schwersten Ausbrüche weltweit, auch im Irak, dem Libanon, in Jordanien und der Türkei verbreitet sich der Virus. Eine Infektionswelle in der Demokratischen Föderation Nord-Ost-Syrien ist nur eine Frage der Zeit. Für die von Krieg und Besatzung geplagten Menschen dort wären die Folgen einer Pandemie verheerend.
Die Selbstverwaltung in Rojava hat derzeit gut 1,3 Mio. Binnenvertriebene aufgenommen. Diese leben meist in überfüllten Camps, in denen es wegen des Embargos an fast allem mangelt. Die medizinische Versorgung liegt alleine in den Händen des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurdistanê), der mit seinem Partner Medico International versucht, Schutz für die Bevölkerung zu organisieren. So wurden als Vorsichtsmaßnahmen Schulen und Grenzübergänge geschlossen sowie Kontakt- und Ausgangssperren verhängt. Die Gesundheitskomitees gehen von Haus zu Haus und erklären die wichtigsten Hygieneregeln zum Infektionsschutz. Bei einem Ausbruch der Corona-Pandemie gerade in den Camps, wo Menschen auf engstem Raum zusammenleben, droht eine humanitäre Katastrophe. Es fehlen insbesondere Schutzausrüstung für Pflegepersonal, Masken, Tests sowie Beatmungsgeräte und Medikamente. Ohne sofortige Unterstützung stehen im Notfall für Millionen Betroffener nur 20 Beatmungsgeräte zur Verfügung.
Verschärft wird die Lage noch durch die nach wie vor andauernden, völkerrechtswidrigen Militäreinsätze der Türkei und ihrer dschihadistischen Verbündeten. Seit der türkischen Besetzung des Wasserwerks in Sere Kaniye wird die Wasserversorgung von Rojava regelmäßig unterbrochen. In Zeiten einer drohenden Pandemie, setzt der türkische Staat Wasser als Waffe gegen Bevölkerung ein, die selbst einfache Hygienemaßnahmen wie Händewaschen nicht mehr befolgen kann.
Um die Bevölkerung zu schützen und sich auf einen drohenden Ausbruch des Corona-Virus vorzubereiten, ist die Selbstverwaltung von Rojava dabei, zwei neue Krankenhäuser zur Behandlung von Covid-19-Patient*innen einzurichten, in denen 120 Betten für schwere Fälle zur Verfügung stehen werden.
Da die Hilfslieferungen der UN und WHO für Syrien über Damaskus koordiniert werden, kommt keine internationale Unterstützung in Rojava an. Die Föderation Nordost-Syrien existiert für die internationale Gemeinschaft nicht. Wie wir wissen, hat diese Nicht-Anerkennung politische Gründe. Das schon lange bestehende Embargo auch für medizinische Ausrüstung wirkt sich jetzt fatal aus. Rojava ist deshalb dringend auf internationale, solidarische Hilfe angewiesen.
Wir unterstützen den Spendenaufruf des kurdischen Roten Halbmondes (Heyva Sor a Kurdistanê) und Medico International und rufen alle mit Rojava solidarischen Internationalist*innen und Unterstützer*innen auf, der nordost-syrischen Selbstverwaltung bei ihrem Kampf gegen Corona finanziell zur Seite zu stehen.
Spendet, liked und teilt den Aufruf auf all Euren Kanälen! Werdet kreativ, nutzt social media, Kontakte zu Journalist*innen, Bürgerinitiativen etc., um die Menschen in Rojava in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen!
Wenn ihr könnt, spendet bitte an folgende Kontoverbindung:
Heyva Sor a Kurdistanê e. V.
Kreissparkasse Köln
Konto No: 40 10 481
BLZ: 370 502 99
IBAN: DE49 3705 0299 0004 0104 81
BIC/SWIFT: COKSDE33XXX
Verwendungszweck: Rojava-Corona Virus
Oder an die Partnerorganisation
Medico International
IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00
BIC: HELADEF1822
Frankfurter Sparkasse
Stichwort: Rojava
Links zu verwendeten Artikeln:
Aufruf: https://www.heyvasor.com/de/4201-2/
https://www.swp.de/panorama/corona-iran-coronavirus-ausbreitung-und-sanktionen-treffen-iran-besonders-hart-45141211.html
https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/dr-nebbo-massnahmen-reichen-nicht-aus-18451
https://anfdeutsch.com/aktuelles/corona-spendenkampagne-fuer-nord-und-ostsyrien-18409