Solidarität mit den von Faschist*innen angegriffenen Demonstrationen in Wien und der kurdischen Freiheitsbewegung!
Seit knapp 2 Wochen greift die türkische Regierung erneut kurdische Gebiete an, dieses Mal im Nordirak. Ohne großes Medienecho werden mit einer massiven Luft- und Bodenoffensive besonders Gebiete im Sengal und im Kandil-Gebirge unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung attackiert. Hier sollen Stellungen der PKK zerstört werden, es trifft jedoch nach Aussagen von Civaka Azad auch das unter UN-Mandat stehende Flüchtlingslager Mexmûr und zivile Einrichtungen wie eine jesidische Krankenstation im Sindschar-Gebirge. All dies passiert neben den völkerrechtswidrigen Angriffen auf Rojava (Nord-Ost-Syrien) nicht im Kampf gegen einen, vermeintlichen von der PKK ausgehenden Terror, sondern um die Grenzregionen des türkischen Staates so weit als möglich in kurdische Autonomiegebiete zu erweitern.
Dass der Terror nicht von der PKK, sondern vom türkischen Staat ausgeht, beweist dieser eindrücklich einige Tage später. Am 23.06. werden drei Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung, Zehra Berkel, Hebûn Xelîl und Amina Waysî beim Zusammensitzen in einem Garten in Kobanê während einem türkischen Drohnenangriff ermordet. Feministische kurdische Aktivistinnen sind sowohl in der Türkei als auch in Rojava permanent durch den türkischen Staat und seine islamistischen Verbündeten mit ihrer frauenfeindlichen, faschistoiden Ideologie bedroht. Kobanê ist ein wichtiges Symbol innerhalb der kurdischen und vor allem auch feministischen Befreiungskämpfe. Dort erfuhr der IS 2015 seine erste Niederlage und die Stadt wurde zum Symbol des Widerstands gegen den IS, der maßgeblich von den Frauenverteidigungseinheiten der YPJ angeführt wurde.
Wie weit der lange Arm türkischer Faschist*innen reicht, wurde auch auf den darauf folgenden Solidaritäts-Demonstrationen bspw. in Wien sichtbar. Hier wurde den in Kobanê ermordeten Kurdinnen gedacht und gegen die Offensive im Nordirak demonstriert. Während der Demonstration kam es zu Angriffen von mehr als hundert Faschist*innen aus dem Lager der ultranationalistischen türkischen „Grauen Wölfe“. Diese attackierten nicht nur die Demonstration, sondern auch anschließend das nahegelegene linke Zentrum, in welches sich die Demonstrant*innen flüchteten.
Kurd*innen und deren Freiheitsbewegung zählen zu den erklärten Feindbildern der rechtsextremen „Grauen Wölfe“, die eng mit der nationalistischen und im Wahlbündnis mit der AKP regierenden MHP verknüpft sind. Die „Grauen Wölfe“ sind unter verschiedenen Dachorganisationen in mehreren hundert Vereinen nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland organisiert. Einer ihrer Treffpunkte befindet sich bspw. im Nürnberger Stadtteil St. Leonhard. Deshalb rufen wir dort zur Kundgebung gegen die Angriffe der Türkei und zur Solidarität der angegriffenen Demonstrant*innen in Wien auf.
Wenn wir uns solidarisch mit der kurdischen Freiheitsbewegung zeigen, solidarisieren wir uns auch mit ihrem antifaschistischen & feministischen Kampf! Egal ob in St. Leonhard, Wien oder Kobanê – Widerstand ist überall!
Faşizme karşı omuz omuza! Schulter an Schulter gegen den Faschismus!
Kommt zur Kundgebung am Samstag, 04.07.20 um 14 Uhr, am Leonhardsplatz(nähe U- Bahn St. Leonhard).
Wir freuen uns auf viele von Euch, Redebeiträge eurer Gruppe oder anderweitiger Beteiligung bei der Organisation der Kundgebung.
Interventionistische Linke Nürnberg / AG – Internationalismus