FLINTAs kämpfen international – gegen Faschismus, Krieg und Kapital!
Auch wir, die FeminismusAG der iL Nürnberg, zeigen uns im Rahmen der weltweiten Aktionen zum World-Kobanê-Day solidarisch mit der Revolution in Rojava und mit allen international Kämpfenden!
Die Revolution in Rojava, mit ihren radikalen Ansätzen zur Lösung bestehender gesellschaftlicher Probleme, strahlt heute schon weit über die Grenzen des Mittleren Ostens hinaus. In einer Zeit, in der Menschen auf der ganzen Welt nach neuen Lösungen und nach Auswegen aus dem Abgrund suchen, in den das weltweite patriarchale, kapitalistische System die Menschheit gesteuert hat, zeigen die Menschen in Nordsyrien ganz praktische Antworten auf die großen Gesellschaftsfragen unseres Zeitalters.Über das Zeigen der Flagge der kurdischen Frauenverteidigungseinheit YPJ drücken wir symbolisch einen solidarischen Schulterschluss mit den kurdischen Kämpfer:innen in Rojava aus. Dieser gehört für uns nicht kriminalisiert, sondern sollte aus einer internationalistischen, feministischen Perspektive heraus selbstverständlich sein! Denn die Selbstorganisierung in der YPJ, die an vorderster Front gegen den Islamischen Staat und das Vorrücken der türkischen Armee in den selbstverwalteten Gebieten des nord-syrischen Rojavas kämpfen, stellen für uns die radikale Konsequenz feministischen Lebens im und gegen das Patriarchat dar. Die Revolution in Rojava ist und bleibt auch eine feministische Revolution. Seit 2012 wird hier ein neues Gesellschaftssystem aufgebaut, das auf den Pfeilern der Ökologie, des demokratischen Konföderalismus und des Feminismus beruht. Dass es die FLINTAs Rojavas in den Wirren eines Bürgerkrieges geschafft haben, eine feministische Revolution voranzutreiben und eine befreite Gesellschaft aufzubauen, gibt uns Grund zur Hoffnung und inspiriert uns für unsere eigenen Kämpfe. Denn ob Care- oder Lohnarbeit am 8. März bestreikt wird, ob sich FLINTAs in Betrieb und Uni organisieren oder die Frauenverteidigungkräfte der YPJ gegen Islamisten und türkische Besatzer kämpfen – uns alle eint der Wunsch nach einer vom Patriarchat befreiten Gesellschaft.
Weiterhin solidarisieren wir uns mit allen FLINTAs, die sich gegen Gewalt und Femizide einsetzen – so auch mit den zwölf Aktivistinnen, gegen die im Januar in der westtürkischen Provinz Izmir verhandelt werden soll, weil sie an einer Kundgebung gegen Femizide teilgenommen haben. Nahezu täglich werden in der Türkei Frauen Opfer eines Femizids, dennoch diskutiert die Regierungspartei AKP darüber, ob sie aus dem Übereinkommen zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen austreten soll - weil sie traditionelle Werte untergrabe, wie es in einem Artikel auf ANF zu lesen ist.Auch wir fordern die Umsetzung der Istanbul-Konvention – sei es in der Türkei oder der BRD!
Für die feministische Revolution – weltweit!
*FLINTA steht für Frauen, Lesben, inter-, nicht-binäre-, trans und Asexuelle/Agender Menschen
Quellen:
Riseup4Rojava: https://riseup4rojava.org/de/aufruf-internationale-woche-der-solidariaet-und-aktion-1-8-november-2020/
Women Defend Rojava: https://womendefendrojava.net/de/page/2/
ANF: https://anfdeutsch.com/frauen/anklage-gegen-frauenaktivistinnen-wegen-femizid-protest-22482